Bitteres Unentschieden in Marl-Hüls

Matchday für Grün-Weiß Barkenberg. Der Gegner war kein geringerer als TSV Marl-Hüls. Für die Mannschaft um Holger Lehmann keine einfache Aufgabe. Nach dem glücklichen Sieg gegen die Zweitvertretung von Wulfen, wollte der Trainer eine spielerische Reaktion seiner Mannschaft sehen…

Matchday für Grün-Weiß Barkenberg. Der Gegner war kein geringerer als TSV Marl-Hüls. Nein, hier liegt kein Schreibfehler vor. Es handelt sich um die 1. Mannschaft des ehemaligen Oberligisten. Nachdem im September 2017 der gesamte Vorstand zurücktrat, verließen die meisten Spieler ablösefrei den Verein. Ein Neustart in der Westfalenliga konnte aufgrund des Insolvenzantrages im Januar 2019 nicht vollzogen werden. Nachdem die Mannschaft in der letzten Saison dann durch die Kreisliga C marschierte, wollen sie nun die Kreisliga B aufmischen. Für die Mannschaft um Holger Lehmann keine einfache Aufgabe. Nach dem glücklichen Sieg gegen die Zweitvertretung von Wulfen, wollte der Trainer eine spielerische Reaktion seiner Mannschaft sehen: “Die Disziplin und die Einstellung gegen Wulfen haben mir sehr gut gefallen. Wir waren sehr konzentriert. Allerdings habe ich, besonders in der 2. Halbzeit, spielerische Elemente vermisst. Wir haben nach der Halbzeit nachgelassen. Das wollen wir gegen TSV Marl-Hüls besser machen.”

Im Gegensatz zum Spiel gegen Wulfen nahm der Trainer nur eine Änderung vor: Für Patrick Sadowski spielte Dennis Okalana im offensiven Mittelfeld. Barkenberg begann die Partie recht verhalten, die Gastgeber wirkten bissiger in den Zweikämpfen. Nach kurzer Eingewöhnungsphase fingen sich die Gäste und übernahmen das Spielgeschehen. Barkenberg zeigte tollen Fußball, ließ Ball und Gegner gut laufen und erarbeitete sich viele Torchancen. In der 15. Spielminute kam es dann ganz bitter. Im Aufbauspiel schießt Hinzmann Kasimir an, der Ball kommt direkt zum gegnerischen Stürmer, der eiskalt zum 1:0 einschiebt. Die Gastmannschaft bewies Moral und ließ sich vom Gegentreffer nicht beeinflussen. TSV hatte über weite Teile keinen Zugriff auf das Spiel. Man konnte den Gästen lediglich einen Vorwurf machen: Sie nutzten ihre Chancen nicht. Kurz vor dem Halbzeitpfiff dann ein Foul an Baboucar Jallow im Strafraum. Dieser ließ sich nicht bitten und verwandelt den Strafstoß – 1:1. In der Halbzeitpause kam Ken Kirchhoff in die Partie. Er sollte vor allem die Chancenverwertung verbessern. Die Grünweißen kamen stark aus der Kabine und drehten noch mal richtig auf. TSV hatte den Barkenbergern bis dahin nur wenig entgegenzusetzen und setzte im eigenen Stadion nur auf Konter. Nach einer Ecke von Eugen Sadoskij netzte ein Abwehrspieler den Ball ins eigene Tor ein. Sinnbildlich für die Partie, da die Gastmannschaft vor allem mit ihrer mangelnden Chancenverwertung zu kämpfen hatten. Ganze drei Minuten später, in der 58. Minute, erhöhte Baboucar Jallow auf 1:3 und der Drops schien gelutscht. Doch Barkenberg verlor mehr und mehr die Konzentration und verfiel in alte Muster. Man schlug viele lange Bälle und fand wenig spielerische Lösungen. Dadurch machte man die Gastgeber stärker. Ein Foulspiel im eigenen Strafraum und das daraus resultierende 2:3 in der 81. Minute brachte die Gäste wieder ins Spiel. Das Spiel nahm an Härte zu und entwickelte sich zu einem typischen Kampfspiel. Beide Mannschaften verloren ihre Ordnung. Während TSV den Druck wesentlich erhöhte, verteidigte Barkenberg mit Mann und Maus jeden Angriff. 5 Minuten gab der Unparteiische obendrauf. Es sollten 5 lange Minuten für Barkenberg werden. Das Heimteam warf alles nach vorne, foulte dabei zweimal Dominik Hannemann. Das nahm der Schiedsrichter scheinbar zum Anlass noch mal zwei Minuten obendrauf zu packen. Ein starker Schlussspurt und ein Tor in allerletzter Sekunde – in der 97. Minute – sicherte den Gastgebern einen Punkt.

“Das fühlt sich heute an wie eine Niederlage. Wir machen bis zur 75. – 80. Minute ein richtig gutes Spiel und geben die Partie am Ende komplett aus der Hand. Wir müssen den Sack einfach viel früher zu machen, besonders, weil wir wussten wie stark TSV in den Schlussminuten ist”, resümierte Hinzmann nach dem bitteren Unentschieden. Auch Trainer Holger Lehmann war fassungslos:” Wir setzten eins zu eins um, was wir unter der Woche trainiert haben. Die Jungs machen ein gutes Spiel, sind Diszipliniert und haben spielerische Lösungen gefunden. Dann kassieren wir durch einen Fehler das 1:0. Unbeeindruckt davon spielen wir unser Spiel weiter und drehen die Partie. Ich war richtig stolz auf meine Mannschaft. Das wir dann am Ende so einbrechen ist einfach schade, weil wir uns dadurch selber bestrafen. Wirklich schade, heute wäre mehr drin gewesen.”

Barkenberg machte ein gutes Spiel und kontrollierte über weite Phasen die Partie. Wie gegen Wulfen spielte die Abwehr fast fehlerlos, das Mittelfeld und der Sturm setzten diesmal spielerische Akzente. Letztlich scheiterte man vor allem an sich selber. Die mangelnde Chancenverwertung und die fehlende Ordnung der letzten Spielminuten waren ausschlaggebend für den Punktverlust. Allerdings sahen die Zuschauer mehr Licht als Schatten. Guter Fußball, eine ordentliche und disziplinierte Spielweise zeichnete das Barkenberger Spiel heute aus. Auf dieser Leistung lässt sich aufbauen. Auch wenn es sich so anfühlt – es war keine Niederlage!

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